Die Haut unserer Pferde ist nicht nur das größte und offensichtlich erkennbare Organ, sondern auch ein direkter Berührungspunkt während des Putzens. Dieses vertraute Reinigungsritual dient nicht nur der äußeren Pflege von Fell und Haut, sondern ermöglicht auch eine gründliche Inspektion auf mögliche Verletzungen und Verspannungen. Dabei gewinnen wir, oft unbewusst, einen Gesamteindruck vom körperlichen und mentalen Zustand unseres Pferdes, da körperliche und mentale Probleme sich oft in der Haut- und Fellqualität widerspiegeln. Schuppen, Hautrisse, sprödes oder struppiges Fell sowie Haarausfall können auf äußere oder innere Probleme hinweisen, da Probleme des Organismus sich oft auf die Haut auswirken und umgekehrt.
Was macht die Pferdehaut so einzigartig?
Neben ihrer beachtlichen Fläche und Größe gibt es noch weitere faszinierende Fakten über die Pferdehaut, von denen du vielleicht noch nichts wusstest.
Die Top 5 interessanten Fakten zur Pferdehaut:
- Die Dicke der Pferdehaut variiert an verschiedenen Stellen des Körpers. Forschungen zeigen, dass sie im Rückenbereich mit 4,5 mm am dicksten ist, während sie im Hals-, Kopf- und Bauchbereich nur 1,4 mm misst.
- Im Vergleich zum Menschen reagieren Pferde empfindlicher auf Struktur-, Schmerz- und Berührungsempfindlichkeit im Bereich der Flanken, was auf eine generelle Empfindlichkeit und Sensibilität der Pferdehaut hinweist.
- Je nach Beanspruchung und Arbeit verlieren Pferde zwischen 1 und 5 Liter Schweiß pro 100 kg Körpergewicht, besonders an heißen Tagen.
- Das Euter bei Stuten fungiert als umfunktionierte Schweißdrüse, eine besondere Anpassung der Natur.
- Die Brandmarkierung von Pferden war lange Zeit üblich, jedoch ist seit 2019 eine Betäubung vorgeschrieben.
Die Pferdehaut im Überblick
- Sie ist leicht sauer mit einem pH-Wert von 6,3, der bei starkem Schwitzen auf bis zu 9 ansteigen kann.
- Anders als die menschliche Haut besitzt sie keinen schützenden Säuremantel.
- Die Haut dient als Sinnesorgan und schützt den Organismus vor äußeren Einflüssen.
- Sie absorbiert Sonnenstrahlen zur Vitamin-D-Produktion.
- Sie reguliert die Körpertemperatur und ermöglicht den Transport von Giftstoffen und Stoffwechselprodukten nach außen.
- Die Pferdehaut kann in verschiedene Kategorien eingeteilt werden, darunter trocken, fettig, empfindlich und normal.
- Die Pigmentierung variiert und ist bei Schecken besonders sichtbar.
Häufige Fehler bei der Hautpflege
- Die Verwendung basischer Seifen mit einem pH-Wert von 9 bis 12, die die Haut angreifen können.
- Übermäßige Hygiene zerstört den natürlichen Schutzfilm der Haut und macht sie anfälliger für Infektionen.
- Symptome werden oft behandelt, ohne die zugrunde liegenden Ursachen zu berücksichtigen.
Richtige Pflege der Pferdehaut
- Klare, natürliche Pflegeprodukte sind vorzuziehen, um den natürlichen pH-Wert der Haut zu erhalten.
- Regelmäßiges Putzen mit traditionellen Utensilien fördert die Durchblutung und entfernt abgestorbene Hautzellen.
- Feuchtigkeitsspendende Gele mit Mikrosilber und Ringelblumentee können bei speziellen Bedürfnissen unterstützen.
Eine gesunde Pferdehaut erfordert keine übermäßige Pflege, sondern vor allem Aufmerksamkeit und eine ausgewogene Routine, die die natürliche Balance erhält und die Gesundheit des Pferdes fördert.